Deutschkurs für Migranten in Zeiten der Pandemie
Tabea Bossard-Jenni

Seit sieben Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich als Klassenlehrerin im Deutschkurs für fremdsprachige Erwachsene in Burgdorf. In fünf Klassen werden die Niveaus A0 bis B1 in zwei Lektionen pro Woche unterrichtet. Dieses niederschwellige Angebot wird von Migrantinnen und Migranten aus allen Ländern sehr geschätzt. Die Pandemie stellte unsere Organisation vor grosse Herausforderungen. Von einem Tag auf den anderen mussten wir den Unterricht schliessen. Aufgrund der sehr tiefen Teilnehmerbeiträge und auch der tiefen finanziellen Möglichkeiten unserer Schülerinnen und Schüler war eine Umstellung in Fernunterricht nicht sehr einfach. Infrastruktur wie auch Endgeräte waren nicht vorhanden und hätten unmöglich finanziert werden können. Wir blieben also einfach informell via WhatsApp und andere Social-Media-Kanäle in Kontakt mit unseren Schülerinnen und Schülern und versuchten so gut es ging, eine abgespeckte Art Fernunterricht aufzubauen. Wir waren sehr dankbar, als wir dann endlich wieder mit dem Unterricht starten konnten. Zuerst waren wir unsicher, ob die Schüler wieder zurückkommen würden, aufgrund der noch immer unsicheren Pandemie Lage. Mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept, mit Masken und mit dem nötigen Abstand starteten wir wieder mit dem Unterricht. Die Schülerinnen und Schüler waren sehr dankbar, dass sie wieder im Präsenzunterricht Deutsch lernen konnten und den sozialen Austausch mit ihren Kolleginnen und Kollegen wieder hatten.